Bericht der Spitalleitung

Guido Bucher
Direktor Stiftung
Ostschweizer Kinderspital
Vorsitzender der Spitalleitung
guido.bucher@kispisg.ch
Das Betriebsjahr in einem Unternehmen erfährt jeweils die verschiedensten Prägungen. Ein Jahresrückblick nimmt Bezug auf verschiedenste Weichenstellungen und Wegzeichen, von denen dann einige besondere Erwähnung finden. Vorab aber dies: Der Geschäftsverlauf 2020, und damit ist das Betriebs-Jahr in seiner ureigenen Bedeutung gemeint, war geprägt von erschwerten Bedingungen. Von der Weisung des Bundesrates – Verzicht auf nicht dringend angezeigte medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Therapien im März und April 2020 – war auch das Ostschweizer Kinderspital betroffen. Die Diskussion, ob und welche Rolle die Kinder und Jugendlichen bei der Verbreitung des Virus einnehmen, wurde in den Medien immer wieder, und teils sehr kontrovers, diskutiert.
Vertrauensbeweise
Die Stetigkeit der Leistungserbringung und die Zufriedenheit der Angehörigen mit den Leistungen sind Elemente, welche in der Gesellschaft eine Basis des Vertrauens schaffen. Gerade im Umfeld der vielen und im 2020 besonders erfolgreichen Fundraising-Aktivitäten durften wir viele Vertrauensbeweise entgegennehmen, die sich auch in klingender Münze zugunsten des Neubauprojekts auszahlten. Wir sind dem notwendigen Ziel, einen bedeutenden Teil der Ausstattung für den Neubau mit Fundraising zu finanzieren, einen bedeutenden Schritt näher gekommen.
Einige Meilensteine
Von grosser betrieblicher Bedeutung war die Einführung des neuen Klinikinformationssystems. Das Go-live verlief erfolgreich und wir sind zuversichtlich, dass sich die Vorzüge des KISIM mehr und mehr im betrieblichen Alltag entfalten werden. Ein Meilenstein war die Einigung mit der Leistungseinkäuferin tarifsuisse, die seit 2012(!) offene Tarifsituation im gegenseitigen Einvernehmen zu bereinigen. Das OKS konnte sich mit diesem Verhandlungsergebnis eines langjährigen finanziellen Unsicherheitsfaktors entledigen.
Das Berichtsjahr war zugleich das letzte Arbeitsjahr unseres hoch geschätzten, langjährigen Chefarztes Jugendmedizin. Während über 30 Jahren hat sich Dr. med. Josef Laimbacher für die Belange der Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien eingesetzt und ist nun in den Ruhestand getreten. Er war ein weit über die Grenzen des Stiftungsgebietes anerkannter Fachmann, welcher seine Spuren und Prägungen jedoch nicht nur in fachlicher, sondern auch in menschlicher Hinsicht hinterlassen hat.
Es galt also im vergangenen Geschäftsjahr sowohl den ordentlichen Betrieb sicherzustellen als auch die besonderen Herausforderungen, die mit dem zusätzlichen Management der Pandemiesituation einhergingen, zu meistern. Unsere Mitarbeitenden haben dieses Sowohl-als-auch hervorragend gemeistert und das verdient höchsten Respekt und Dank. Nach wie vor verlangt wird in dieser Situation einerseits die professionelle Nüchternheit beim Umgang mit der Sondersituation. Andererseits gilt es aber gleichzeitig, die Achtsamkeit für die persönliche Gesundheit nicht zu vernachlässigen.