Psychosomatik & Psychotherapie

Die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie führt eine Therapiestation für Jugendliche, einen internen Konsiliar- und Liaisondienst sowie ein Ambulatorium. Es wird ein breites Spektrum psychosomatischer Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters abgedeckt. Die Abteilung vertritt innerhalb des Kinderspitals die psychiatrisch-psychotherapeutische Psychosomatik und bezieht biologische, psychische und soziale Faktoren mit ein. Entsprechend arbeiten unsere Therapeuten und Therapeutinnen eng mit Medizin, Pflege, Pädagogik und anderen Disziplinen zusammen.

Körper, Seele und soziales Umfeld stehen in Beziehung untereinander und haben Einfluss auf Gesundheit und Krankheitsverlauf. Das Zusammenspiel dieser 3 Faktoren beziehen wir gezielt in unsere Behandlungen ein. Kinder und Jugendliche und ihre Familienangehörigen stehen dabei gemeinsam im Fokus. Wir betrachten sie als einzigartige Persönlichkeiten und begegnen ihnen und ihrem Lebensweg mit Respekt und Wertschätzung. Wir denken und handeln familienzentriert und ressourcenorientiert. Das bedeutet, Kinder, Jugendliche und ihre Familien als Experten für sich selbst zu sehen und zu befähigen, Probleme selbst angehen und lösen zu können.

Dr. med. Christian Henkel

Leitender Arzt
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Psychosomatische u. Psychosoziale Medizin (SAPPM)

Stationär 

  • psychosoziale Diagnostik und Therapie unter Einbezug von Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Sozialarbeit u.a. beteiligter Berufsgruppen
  • Kriseninterventionen
  • Konsil- und Liaisondienst

Ambulant

  • allgemeine psychosomatische Sprechstunde
  • im Rahmen verschiedener multiprofessioneller Behandlungsteams (siehe unten)

Störungsbilder

  • Essstörungen
  • dissoziative Störungen
  • funktionelle Störungen inkl. chronische Schmerzstörungen
  • frühkindliche Ess- und Fütterstörungen
  • Sekundäre Enuresis und Enkopresis
  • Reifungskrisen und Anpassungsstörungen mit körperlicher Begleitsymptomatik
  • Psychosoziale Folgestörungen bei chronischen Erkrankungen
  • Psychosoziale Begleitsymptomatik onkologischer Erkrankungen
  • Bindungs- und Beziehungsstörungen als Folge von Frühgeburtlichkeit oder Erkrankung in der frühen Kindheit

In der psychologisch-psychiatrisch gewichteten Sprechstunde sehen wir Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die aufgrund eines medizinischen und- oder chirurgischen Problems am Ostschweizer Kinderspital angebunden sind. Wir bieten Diagnostik und Therapie an in Form von Abklärungen und Psychotherapien. Ein Schwerpunkt ist die Mitbetreuung von Familien mit Kindern, die chronisch erkrankt sind.

Externen ärztlichen Zuweisenden bieten wir nach abgeschlossener medizinischer Abklärung in Einzelfällen psychologische Konsilien an. Zuweisungen für eine Psychotherapie sind derzeit aus Kapazitätsgründen nicht möglich.

Ärztliche Zuweisungen über info.psychosomatik@kispisg.ch

Die psychosomatische Therapiestation Romerhuus mit 9 Plätzen bietet Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren eine stationäre multidisziplinäre Diagnostik und Behandlung.

Behandelt werden psychosomatische Störungen, die eine enge Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer Kinderspital und/oder dem Kinderschutzzentrum erfordern.

Diagnostik und Therapie werden individuell zusammengestellt. Dafür stehen Mitarbeitende aus Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychologie, Kinder- und Jugendmedizin, Pflege, Pädagogik und Sozialpädagogik, Musik- und Kunsttherapie, Körper- und Bewegungstherapie, Sozialarbeit, Ernährungsberatung, Physiotherapie und Sport zur Verfügung.

Aufgenommen werden Jugendliche

  • mit psychosomatischen und/oder kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen, die auf die Nähe des Kinderspitals angewiesen sind
  • nach psycho-sozialen Krisen, die einer weiterführenden Abklärung und Behandlung bedürfen. Z. B. handelt es sich um Folgeerscheinungen traumatischer Ereignisse nach körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt, Belastungen einer chronischen Erkrankung oder einer Entwickungskrise
  • mit Problemen, die komplexe Familieninterventionen oder eine Bündelung von interdisziplinären Massnahmen erfordern, weil diese nicht ausreichend ambulant angeboten werden können

Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche mit

  • akuter Suizidalität
  • akuten Psychosen
  • schädlichem Gebrauch und/oder Abhängigkeit von Drogen oder Medikamenten
  • Bereitschaft zu Gewalt und Delinquenz
  • geistiger Behinderung oder schwerer, tiefgreifender Entwicklungsstörung

Kontakt

Psychosomatische Therapiestation Romerhuus
Ostschweizer Kinderspital
Claudiusstrasse 6
9006 St. Gallen

T +41 (0)71 243 78 40
F +41 (0)71 243 78 50
info.psychosomatik@kispisg.ch

Flyer Romerhuus

Die Abteilung bietet einen internen stationären und ambulanten Konsil- und Liaisondienst an.

Im Konsiliarmodell wird eine Mitarbeitende für eine spezifische Fragestellung hinzugezogen. Das Konsilium beschränkt sich auf ein bis zwei Termine und ist diagnostisch und beratend angelegt.  

Im Liaisonmodell sind Mitarbeitende der Abteilung fest in das jeweilige Behandlungsteam eingebunden.

Stationär:

  • Station B-Ost: Schwerpunkt Essstörungen sowie kurze Kriseninterventionen, die medizinische Betreuung benötigen
  • Station B-West: Psychoonkologie
  • Station C, IMC und Intensivpflegestation: Begleitung von Eltern mit Frühgeborenen, kranken Neugeborenen oder Säuglingen. Der Fokus liegt auf die Eltern-Kind-Beziehung
  • Station A-Ost (Kinderchirurgie): Beratung und kurze Interventionen nach Unfällen oder besonderen Eingriffen, insbesondere mit der Fragestellung nach akuter Belastungsreaktion oder posttraumatischen Folgestörung. 

Ambulant:

Psychologinnen und Ärztinnen der Abteilung sind in diverse multiprofessionelle Behandlungsteams integriert, z.B. in der Diabetologie oder in der Endokrinologie.

Im Bereich der Psychotherapie arbeiten wir mit einem multimodularen Therapieansatz, in welchem Musik- und Kunsttherapie als ergänzende Behandlungsmethoden in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team ihren festen Platz etablieren konnte und auch eine grosse Anerkennung und Wertschätzung im OKS geniessen.

Fachlich werden Musik- und Kunsttherapie durch den Leitenden Arzt der Psychotherapie, Dr. med. Christian Henkel,  geführt. Die Behandlungs- und Betreuungskonzepte entsprechen dem bio-psycho-sozialen Modell und sind auch im Leitbild des OKS verankert.

Musik- und Kunsttherapie am Ostschweizer Kinderspital OKS 

Musik- und Kunsttherapie werden am OKS schwerpunktmässig für Langzeitpatienten eingesetzt. Davon profitieren vor allem Patientinnen und Patienten mit Essstörungen, die auf der gemischt somatischen/psychosomatischen Abteilung B-Ost betreut werden. Auf der psychosomatischen/ psychotherapeutischen Station „Romerhuus“ werden Patienten mit einem breiten Spektrum von chronischen, psychosomatischen oder psychoaffektiven Störungen behandelt.

Im multimodalen Psychotherapieprozess bilden die Musik- und Kunsttherapie als „nicht sprachliche“ Therapien wertvolle Ergänzungen zu den Gesprächstherapien. Musik- und Kunsttherapie lösen unmittelbar körperliche und psychische Reaktionen und Prozesse aus, die integrale Bestandteile des Behandlungszieles sind. Der Blick wird auf die gesunden Anteile, die Stärken und Potenziale gerichtet, Musik- und Kunsttherapie sind somit ressourcenorientiert. Diese unmittelbare Erfahrung hilft, die Lebensqualität zu verbessen und die Selbstheilungskräfte der Patientin oder des Patienten anzuregen.

Seit vielen Jahren wird die Musiktherapie in der psychoonkologischen Betreuung, und neu auch auf der Säuglingsstation, im Rahmen der multidisziplinären Betreuung von Frühgeborenen und Säuglingen sowie deren Familien mit komplexen medizinischen Problemen angewandt.

Seit 2011 unterstützt und fördert die Stiftung ART-THERAPIE die weitere und nachhaltige Entwicklung der Musik- und Kunsttherapie gemäss ihren Zielen.

Kinder und Jugendliche, die die Schule vermeiden, sind nach wie vor keine Randerscheinung und ein ernst zu nehmendes Problem. In der Fachwelt werden unter dem Begriff «Schulabsentismus» verschiedene Arten von «die Schule nicht besuchen» zusammengefasst. Es wird in der Regel unterschieden zwischen Schulangst, Schulphobie resp. Trennungsangst, Schulschwänzen, Fernhalten von der Schule und schuldistantem Verhalten.

Im Kanton St. Gallen haben sich verschiedene Institutionen zusammengetan, um dem Phänomen Schulabsentismus kompetent und strukturiert zu begegnen. Mehr dazu erfahren Sie umfassend unter dem angefügten Link: Schulabsentismus

Multiprofessionelle Behandlungsteams unter Beteiligung von Mitarbeitenden der psychosomatischen Abteilung:

  • Diabetes Mellitus Typ I
  • frühkindliche Ess- und Fütterstörungen
  • komplexe Essstörungen
  • Kinder mit angeborenen Herzfehlern
  • Verbrennungen und Verbrühungen
  • Störungen der Geschlechtsdifferenzierung und Transgender-Fragen
  • Kindesschutz
  • Onkologie und Hämatologie

Team

Leitender Arzt

Dr. med. Christian Henkel

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Psychosomatische u. Psychosoziale Medizin (SAPPM)

Leitende Ärztin

Dr. med. Birgit Quecke

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie

Leitende Psychologin

Viktoria Gati

Dipl. Psychologin, eidg. anerkannte psychologische Psychotherapeutin

Kontakt

Abteilung für Psychotherapie

Ostschweizer Kinderspital
Sekretariat
Claudiusstrasse 6
9006 St.Gallen

T +41 (0)71 243 13 78
info.psychosomatik@kispisg.ch