Die Intensivstation am Ostschweizer Kinderspital ist eine interdisziplinäre neonatologisch-pädiatrische Abteilung. Wir betreuen Kinder aller Altersgruppen mit medizinischen und/oder chirurgischen Problemen.

Das Behandlungsspektrum reicht von extremer Frühgeburtlichkeit, angeborenen Fehlbildungen, Infektionen/Sepsis, Atemwegserkrankungen, Kreislaufstörungen, akutem Nierenversagen, onkologischen Erkrankungen über neurologische Störungen bis hin zu schweren Unfallverletzungen. Bei komplexen, chirurgischen Eingriffen übernehmen wir die postoperative Überwachung.

Bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern, die eine Herzoperation oder Katheter-Intervention benötigen, ebenso für extrakorporale Verfahren wie Hämodialyse/-filtration und ECMO ist das Kinderspital Zürich unser primärer Ansprechpartner.

Auf der Intensivstation stehen unter anderem folgende Therapien und Überwachungsmodalitäten zur Verfügung:

• Nicht-invasive (NIV, CPAP) und invasive Beatmung, inklusive Hoch-Frequenz-Beatmung und NO-Applikation 
• Begleitung in Heimbeatmung
• Invasives (invasive Blutdruckmessung) und nichtinvasives (POC Echokardiographie, Cardio-Q) hämodynamisches Monitoring
• Kontinuierliche intrakranielle Druck- und Sauerstoffmessung (TBO₂)
• Amplitudenintegrierte Elektroenzephalographie
• Peritonealdialyse
• Therapeutische Hypothermie bei Asphyxie
• Isolationszimmer mit Unter-/Überdruck

Aufgaben im Rahmen der hochspezialisierten Medizin (HSM) in der Schweiz:

• Als Teil des Ostschweizer Perinatalzentrums gehören wir zu einem von neun Zentren in der Schweiz, welche Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500g betreuen. Frühgeborene, welche eine Atem- und/oder Kreislaufunterstützung benötigen, werden zu uns verlegt
• Zusammen mit dem Kantonsspital St. Gallen bilden wir eines der acht Zentren der Schweiz, welche schwerverletzte Kinder (Polytrauma), inklusive schweren Schädel-Hirn-Verletzungen behandeln. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Notfallstation, der Kinder- und Jugendchirurgie, der Anästhesie und der Kinderneurologie am Ostschweizer Kinderspital sowie mehreren Fachdisziplinen des Kantonsspital St.Gallen (Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Radiologie, Anästhesie).

Wir stellen in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Rettungsdienst und der REGA einen 24-Stunden Transportdienst, der für die Abholung und Betreuung von kranken Neugeborenen in anderen Kliniken im Stiftungsgebiet des Ostschweizer Kinderspitals zuständig ist. 

In besonderen Fällen begleiten wir auch Transporte von schwerstkranken Neugeborenen in andere Kliniken im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit den grossen Perinatalzentren der Schweiz.

Wir führen pro Jahr etwa 180 Transporte von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen in Zusammenarbeit mit der REGA und dem kantonalen Rettungsdienst durch.

• Für eine umfassende Diagnostik und Behandlung werden wir durch einen 24 Stunden-Dienst der Kardiologie (Echo), Neurologie (EEG) und Radiologie (CT und Ultraschalldiagnostik) unterstützt
• Es finden wöchentlich Visiten mit den Infektiologen des Kinderspitals statt
• Fallbesprechungen und Reflecting Teams unterstützen bei Entscheidungen im Behandlungsteam
• Bei schwierigen Behandlungssituationen werden ethische Fallbesprechungen durchgeführt
• Ein Palliativ Care Konzept und Team sind feste Bestandteile der Intensivstation
• Ein Care Team betreut Eltern und Angehörige in Krisensituationen
• Die Seelsorge des Kinderspitals können die Eltern bei Bedarf in schwierigen Situationen in Anspruch nehmen
• Das IPS Team wird ergänzt durch psychosoziale Mitarbeitende aus den Fachbereichen Psychologie bzw. Psychiatrie und Psychotherapie, Musikpsychotherapie und Sozialberatung. Je nach Indikation können gezielte diagnostische und therapeutische Angebote gemacht werden.
• Die Physio- und Ergotherapie, sowie die Logopädie sind in die tägliche Betreuung eingebunden
• Für Frühgeborene und kranke Neugeborene haben wir eine Frauenmilchbank und eine Stillberatung.
• Als erste Kinderklinik der Schweiz führen wir, für eine optimale Anpassung der Ernährung von Frühgeborenen, regelmässig Muttermilchanalysen (Makronährstoffgehalt) durch
• Ein eigenes Schmerzkonzept besteht für die Patienten der Neonatologie und Intensivabteilung
• Wir sind zuständig für die neonatologische Betreuung in der Hirslanden Klinik Stephanshorn

Neben der Patientenbetreuung ist die ständige Aus- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen und Ärzten / Ärztinnen ein weiterer Schwerpunkt unserer Abteilung. Wir rekrutieren jährlich Pflegefachpersonen, die bei uns, in Zusammenarbeit mit der Z-INA (Höhere Fachschule Intensiv-, Notfall- und Anästhesiepflege Zürich) das Nachdiplomstudium höhere Fachschule Intensivpflege Pädiatrie (NDS IPP) absolvieren.

Kontaktperson: Beatrix Deisl (Leiterin Weiter- und Fortbildung), Ruth Dutler (Stationsleiterin Intensivstation)

Zu den Ausbildungsinformationen

Für die Ausbildung von Ärztinnen/Ärzte sind wir anerkannt als:

• Weiterbildungsstätte Kategorie A (36 Monate) für den Schwerpunkt Neonatologie (in Kooperation mit der Neonatologie am Kantonsspital St.Gallen)
• Weiterbildungsstätte Kategorie B für den Facharzt Intensivmedizin Kontaktperson: Dr. med. André Birkenmaier (Leiter Intensivstation)

Zu den Ausbildungsinformationen

Ein breites internes Fortbildungsprogramm unterstützt den Erhalt und die Erweiterung von Wissen in den Bereichen Pflege, Medizin und Gerätetechnik. Es stehen zwei Schulungsräume, sowie ein Multifunktionsraum mit einem vollausgestattetem Intensivplatz zu Simulationszwecken zur Verfügung.

Wir bieten unter anderem:

• Interdisziplinäre Fortbildungstage IPS-Mitarbeitende
• Fortbildungsprogramm für Ärzte/Ärztinnen/Pflege (intern)
• Megacode-Trainings für Notfallsituationen und Schockraumeinsätze
• Reanimationstraining
• Interne PALS- und Start4Neo-Kurse
• Möglichkeit, die Lerntransfertage des NDS HF IPP zu besuchen
• Wöchentliche interne IPS Fortbildungen für die Ärzte/Ärztinnen und Pflegefachpersonen
• Perinatalboard, wöchentlich
• Regelmässige Fortbildungsveranstaltungen im Perinatalzentrum

start4neo Kurse
Für Geburtskliniken im Stiftungsgebiet bieten wir Neugeborenen-REA-Kurse an (Kontaktperson: Dr. med. Gudrun Jäger).