Pflegeentwicklung & Pflegequalität

Katrin Marfurt-Russenberger


Leiterin Pflegequalität/Pflegeentwicklung

Die qualifizierte Pflege und Betreuung von Kindern und Jugendlichen und die Begleitung der Familien setzt bei den Pflegefachpersonen ein spezifisches Wissen und hohe Fachkompetenzen voraus.  Die Familienorientierung umfasst die ganze Behandlung und Therapie, die interprofessionelle Zusammenarbeit erfolgt darum aktiv und wird als «Miteinander» erlebt.

Die Ausführung der verschiedenen Pflegehandlungen erfolgt auf der Grundlage von definierten Qualitätsstandards und Arbeitsnormen. Die Richtlinien und Konzepte basieren auf den neusten Erkenntnissen evidenzbasierter Pflege.

Die «Pflegeexperten/-innen Klinik» sind für die Sicherstellung und Entwicklung der Pflegequalität sowie für die Förderung der Pflegeentwicklung über alle Stationen und Pflegebereiche zuständig. Die Entwicklungs- und Qualitätsarbeiten erfolgen in verschiedenen spezialisierten Fach- und Arbeitsgruppen.

Auf den Stationen sind «Pflegeexperten/-innen Praxis» eingesetzt. Sie begleiten und unterstützen ihre Kolleginnen und Kollegen in komplexen Pflegesituationen, bei der Gestaltung des Pflegeprozesses und der Bereitstellung bestmöglicher Pflegequalität.

Um unsere Qualität und den Entwicklungsprozess in der Pflege kontinuierlich zu optimieren, aber auch um von anderen lernen zu können, tauschen wir uns mit Fachgruppen anderer Kinderspitäler aus, arbeiten aktiv an verschiedenen Entwicklungsprojekten mit und engagieren uns in verschiedenen Netzwerken

Leitbild Pflege & Betreuung 2021

Team Pflegeentwicklung & Pflegequalität

Anabel Borg

Pflegeexpertin Klinik

Flurina Casaulta

Pflegeexpertin Klinik

Miranda Tresch

Pflegeexpertin Klinik

Ellen Bonvin-Huber

Fachexpertin Familienzentrierte Pflege

Andrea Ammann

Kinästhetik Trainerin

Noemi Stalder

Praxisbegleiterin Basale Stimulation

Miriam Wanzenried

Fachexpertin PACT, Leitung PPC-Stationsverantwortliche

Regula Scheiwiller-Künzle

Wundexpertin SAfW, Leiterin Wund- und Stomaberatung

Themenbereiche

alles-fuer-die-familie.pdf Die Familie ist ein wichtiger Bestandteil im Leben jedes Menschen, insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Uns ist bewusst, dass ein Spitalaufenthalt immer die ganze Familie betrifft und Auswirkungen auf jedes Familienmitglied haben kann. Die Familie hat einen wichtigen Einfluss auf das Wohlbefinden und den Genesungsprozess ihres Kindes. Darum gehören die Grundsätze der familienzentrierten Pflege zum Kern unserer pflegerischen und interprofessionellen Betreuung der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien.

Um die Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien in der veränderten Lebenssituation möglichst gut zu unterstützen, ist es uns ein grosses Anliegen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, um für sie eine «sichere Bucht» im Sturm der Erkrankung zu ermöglichen.

Bucht heisst in Italienisch BAIA. Die Buchstaben stehen für die 4 Phasen des Calgary Family Assessment- und Interventionsmodell (CFAI: Wrigth & Leahey, 2020) und bedeuten Beziehungsaufbau – Assessment – Interventionen – Abschluss.

Durch BAIA wird am Ostschweizer Kinderspital (OKS) die ganze Familie aktiv in den Pflege-, Betreuungs- und Entscheidungsfindungsprozess des Kindes miteinbezogen und unterstützend begleitet. Wir sehen die Eltern als Experten für ihr Kind.

Die Pflege nach den Grundsätzen der Familienzentrierten Pflege (FzP) ist im Leitbild der Pflege und Betreuung sowie dem Leitbild des OKS verankert.

 

Kontakt
Ellen Bonvin
Fachexpertin FzP
ellen.bonvin@kispisg.ch

Konzept «Familienorientierte Betreuung»
Artikel: Alle(s) für die Familie (Pädiatrie, 25. 06. 2021)

Am Ostschweizer Kinderspital betreuen wir Kinder und Jugendliche mit Schmerzen unter Berücksichtigung des bio-psycho-sozialen Ansatzes. Schmerz wird immer individuell empfunden und auf ganz unterschiedliche Art und Weise signalisiert. Eine der wichtigsten Aufgaben von Pflegefachpersonen ist es, Schmerz in seinen vielfältigen Ausdrucksformen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Je nach Alters- und Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen stehen uns dazu unterschiedliche Messinstrumente zur Verfügung.

Generell wird zwischen akuten und chronischen Schmerzen unterschieden. Wir am OKS haben zur Unterstützung bei der Schmerzbewältigung ein umfassendes Schmerzkonzept für beide Arten entwickelt. Bei der Schmerztherapie haben wir uns auf die nicht-medikamentösen Massnahmen spezialisiert (siehe weitere Informationen). Ausserdem stehen uns bewährte medikamentöse Methoden zur Verfügung, deren Wirkung im Therapieverlauf fortlaufend überprüft und optimiert wird.

Die Schmerzbewältigung erfordert eine multiprofessionelle Zusammenarbeit, um die optimalste Lösung zu finden. Auf einigen Stationen sind sogenannte «Pain Nurses» eingesetzt und allen Stationen steht eine Schmerzspezialistin SPS® zur Verfügung. Sie begleiten und unterstützen in komplexen Schmerzsituationen und orientieren sich an der bestmöglichen Pflegequalität.

Weitere Informationen

Der Schmerz als Freund oder Räuber

Kopfschmerzsprechstunde

Nationale Empfehlungen für Nicht-Medikamentöse Interventionen bei (potenziell) schmerzhaften Prozeduren bei Kindern ab Geburt bis 18 Jahre

Swiss Pediatric Nursing

Kontakt
Katrin Marfurt-Russenberger
Leiterin Pflegeentwicklung
katrin.marfurt@kispisg.ch

Anabel Borg
Pflegeexpertin Klinik / Pain nurse
anabel.borg@kispisg.ch

 

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.

Was tun, wenn das Kind die Tablette oder den Antibiotikasirup nicht schlucken möchte? Ein alltägliches Problem für Eltern zuhause und Pflegefachpersonen im Kinderspital. Die Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme kann dem Kind abhängig von seinem Entwicklungstand oft nicht ausreichend erklärt werden.

Das Konzept zum Tablettenschlucktraining am OKS beinhaltet auch ein umfassendes Schulungsprogramm. Dabei werden die Kinder und ihre Eltern im Tablettenschlucken von Pflegefachpersonen persönlich geschult, unterstützt und begleitet.

Auf jeder Abteilung steht eine Stationsverantwortliche Tablettenschlucktraining zur Verfügung, welche für die pateintenorientierte und bedarfsbezogene Anwendung des Tablettenschlucktrainings verantwortlich ist und die Pflegefachpersonen in der Umsetzung unterstützt. 

Wie versüssen wir Kindern die bittere Pille?

Zum Film

Flyer

Kontakt
Katrin Marfurt
Leiterin Pflegequalität/Pflegeentwicklung
Katrin.Marfurt-Russenberger@kispisg.ch

«Basale Stimulation nach Prof. Dr. Fröhlich®» ist ein Konzept, das durch gezielte Anregung der Sinne die Wahrnehmung fördert.

Mit Hilfe der Basalen Stimulation unterstützen wir die Frühgeborenen, Säuglinge, Kinder und Jugendlichen mit individuellen Angeboten, welche in die Pflege integriert werden. Durch die gezielte Anregung aller Sinne erleben sie positive Erfahrungen, die im Gegensatz zu vielen körperlich belastenden Erlebnissen und medizinischen Notwendigkeiten im Spital stehen.  

Mit der körpersprachlichen Kommunikationsform werden das betroffene Kind und seine Bezugspersonen, in alle Pflege- und Betreuungsprozesse miteinbezogen und Selbstbestimmung ermöglicht.

Die speziellen Techniken stärken auf allen Wahrnehmungsebenen die Fähigkeiten des Kindes und fördern seine Entwicklung und das Vertrauen.

Auf jeder Abteilung steht eine Stationsverantwortliche Basale Stimulation zur Verfügung, welche für die patientenorientierte und bedarfsbezogene Anwendung der Basalen Stimulation verantwortlich ist und die Pflegefachpersonen in der Umsetzung unterstützt. 

Die Praxisbegleiterin Basale Stimulation sorgt übergeordnet für die Umsetzung des Konzeptes am OKS. Sie leitet das Forum Basale Stimulation, berät und unterstützt die Stationsverantwortlichen in deren Aufgaben.

Kontakt
Noemi Stalder
Praxisbegleiterin Basale Stimulation 
Noemi.Stalder@kispisg.ch

www.basale-stimulation.de

Kinaesthetik hilft Kindern und Jugendlichen sowie Betreuungspersonen,  Bewegung bewusst wahrzunehmen und diese als Ressource für die eigene Gesundheitsentwicklung zu nutzen.

Im Rahmen der Bewegungskompetenz erkennen Pflegepersonen, wie Kinder und Jugendliche physiologisch und rückenschonend mobilisiert bzw. in ihren Bewegungsabläufen unterstützt werden können. Als Folge kann ebenfalls eine körperliche Entlastung für die Betreuenden festgestellt werden.  Gleichzeitig werden auch die Ressourcen der Kinder und Jugendlichen durch die physiologischen Bewegungsabläufe aktiviert und in den Bewegungsablauf miteingebunden.

Bei der Kinaesthetik geht es darum die eigene Bewegungsfähigkeit zu verbessern und spezifisch im Säuglings- und Kleinkind-Alter die Grundlage der Bewegungsfähigkeit zu verstehen, um deren Entwicklung gezielt zu unterstützten.

Mit Hilfe der Kinaesthik-Konzepte können Patienten und Eltern am OKS in ihrer Bewegungskompetenz unterstützt und gefördert werden. Ebenfalls profitiert das Pflegepersonal im Sinne der Gesundheitsförderung.

Auf jeder Abteilung steht eine Stationsverantwortliche Kinaesthik zur Verfügung, welche für die patientenorientierte und bedarfsbezogene Anwendung der Kinaesthetik verantwortlich ist und die Pflegefachpersonen in der Umsetzung unterstützt. 

Die Kinaesthetik Trainerin sorgt übergeordnet für die Umsetzung des Konzeptes am OKS. Sie leitet das Forum Kinaesthetik, berät und unterstützt die Stationsverantwortlichen in deren Aufgaben.

Kontakt
Andrea Ammann
Kinaesthetik Trainerin 
andrea.ammann@kispisg.ch

www.kinaesthetics.ch

Kinderhaut ist verletzlicher und dünner als die Haut des Erwachsenen. Sie reift im Laufe der ersten Jahre nach und bildet sich weiter aus. Diese erhöhte Schutzbedürftigkeit erfordert eine spezifische Behandlung.

Zu Gute kommt den Kindern, dass die Zellerneuerung im Vergleich zu der Erwachsenenhaut viel schneller stattfindet, was bei vielen Wunden den Heilungsprozess beschleunigt.

In der Wundsprechstunde behandeln und begleiten wir Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit akuten oder chronischen Wunden, komplexen Wundheilungsprozessen wie Verbrennungen oder Verbrühungen, Wundheilungsstörungen und Stomata.

Wir arbeiten innerhalb eines multiprofessionellen Behandlungsteams (Verbrennungsbehandlung) und verfügen über eine Zusatzausbildung zur Wundexpertin. Gemeinsam suchen wir die bestmögliche Therapie, unterstützen die Eltern und leiten sie oder externe Betreuungspersonen an.

Das Team der Wundpflegeberatung des Ostschweizer Kinderspitals betreut Kinder und Jugendliche sowohl stationär als auch ambulant.

Wir stehen zudem im engen Fachaustausch mit weiteren Kinderspitälern der Schweiz und bilden uns stetig weiter, damit wir auf dem neusten wissenschaftlichen Stand bei unseren Behandlungen sind.

Kontakt
Regula Scheiwiller
Wundexpertin SAfW
Leiterin Wund- und Stomaberatung
info.wundberatung@kispisg.ch 

Unterlagen
Flyer Dekubitus

Die entwicklungsfördernde und familienintegrierte Betreuung (efB) ist ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz in der Neonatologie, um die neurologische Entwicklung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen zu schützen, zu unterstützen und zu fördern.

Dank der Fortschritte in der perinatalen Medizin, Pflege und Betreuung ist die Sterblichkeitsrate bei Frühgeborenen und kranken Neugeborenen zwar gesunken, die Morbidität ist jedoch nach wie vor  hoch.

Frühgeborene und kranke Neugeborene haben unreife bzw. kranke Körpersysteme und Körperfunktionen. Eine Betreuung, die an diese besonderen Bedürfnisse angepasst wird, entwicklungsgerechte sensorische Erfahrungen für das Baby bietet und sensibel auf die Verhaltenssignale des Säuglings reagiert, erkennt nicht nur das Baby als Individuum, sondern ist auch neuroprotektiv. Der entwicklungsfördernde Ansatz der Betreuung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen strebt an, Schmerz, Stress und negative Folgen einer intensivmedizinischen Betreuung zu minimieren und so die individuelle Hirnentwicklung des Kindes zu schützen. Ein Baby, das sich wohlfühlt, schläft zum Beispiel besser, und dieser Schlaf, in dem viele neuronale Verbindungen gebildet werden, ist essentiell für die Gehirnentwicklung.

Gleichzeitig wird die Familie aktiv in den Pflegeprozess einbezogen, was das Bonding zwischen Eltern und Kind verbessert und den Eltern eine zentrale Rolle in der Betreuung ihres Kindes ermöglicht. Eltern und Säugling sollen nicht bzw. so wenig wie möglich getrennt sein (zero separation). Diese Integration fördert nicht nur das Vertrauen der Eltern in ihre Fähigkeiten als Betreuer, sondern trägt auch zur emotionalen Stabilität der gesamten Familie bei.

EfB ist ein integrativer Ansatz, welcher auf der Intensiv- und Neugeborenenstation den Stress für das Baby, die Eltern und das medizinische Personal deutlich minimieren kann. Die Kombination aus individueller Pflege, emotionaler Unterstützung und aktiver Einbeziehung der Familien schafft eine förderliche Umgebung, welche langfristig positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes und die familiäre Bindung hat.

Studien deuten darauf hin, dass Neugeborene, die entwicklungsfördernd betreut werden, weniger lange im Krankenhaus bleiben, besser zunehmen und langfristig eine bessere kognitive und emotionale Entwicklung zeigen.

Kontakt
Nicole Kaufmann
Logopädin 
Projektleiterin Entwicklungsfördernde Pflege
Nicole.Kaufmann@kispisg.ch

Unterlagen
european standards of care for newborn health
global alliance for newborn care
frühchen & neokinder Schweiz
Welt-Frühgeborenen-Tag

Offene Stellen

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