Bericht des Stiftungsratspräsidenten
Lic. phil. I. Arno Noger
Präsident des Stiftungsrates
Die Mehrfachbelastungen, die ich als charakteristisch für das Jahr 2021 bezeichnet hatte, sind auch im Jahr 2022 bestehen geblieben. Der Stiftungsrat hat sich zusammen mit der Spitalleitung intensiv mit der aktuellen Situation und den Entwicklungslinien für die kommenden Jahre auseinandergesetzt. Entstanden ist ein Leitdokument, das unsere «Mission», eine «Vision 2035», unsere «Werte und Grundhaltungen» und die «strategischen Ziele 2023 – 2026» zusammenfasst. In Letzteren finden sich etwa Aussagen zur Sicherstellung der personellen Leistungsfähigkeit im Spital, zur verstärkten Zusammenarbeit mit Allianz- und Kooperationspartnern oder zur Festigung der Rolle des KISPI als Zentrumsspital für die Ostschweiz. Über das Jahr 2026 hinaus werden Massnahmen wirken, die den Ausbau der Marktstellung im Stiftungsgebiet nach dem Bezug des Neubaus vorbereiten.
Darum sind wir dankbar für die Unterstützung, die wir gerade im Jahr 2022 von Ostschweizer Politikerinnen und Politikern erhalten haben, welche sich beim Thema der «chronischen Unterfinanzierung der Kinder- und Jugendmedizin» (zitiert aus einer Interpellation auf Bundesebene) engagieren. Grosses Verständnis und Unterstützung erfahren wir aber auch von unseren Trägern, von den Medien und von der breiten Öffentlichkeit, was sich u.a. am Zufluss von Spenden und Zuwendungen von Stiftungen zugunsten einer kindgerechten Ausstattung des Neubaus ablesen lässt. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt sich auch darin, dass im Bereich der Abgeltung der stationären Spitalleistungen in den letzten Jahren Fortschritte erzielt wurden. Gleiches muss auch im ambulanten Bereich geschehen. Die Sicherstellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist auch für eine von einer Stiftung getragenen Institution unabdingbar. Mit einer besseren Finanzierung ist das KISPI in der Lage, die Entwicklung guter Arbeitsbedingungen und medizinischer und pflegerischer Leistungen eigenständig zu verfolgen.
Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich sind in den letzten fünf Jahren die Frequenzen stark gestiegen. Die Zahl der Austritte von stationären Patientinnen und Patienten nahm um 17 % zu, die Zahl der im ambulanten Bereich verrechneten Taxpunkte sogar um 22 %. Eine Zunahme der Frequenzen liegt auch der Planerfolgsrechnung des KISPI zugrunde – wir bauen darum ja ein grösseres und für effizientes Arbeiten ausgelegtes neues Spital. Dass diese Entwicklung aber viel von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abverlangt – erst recht schon jetzt, in den beengten Verhältnissen der in die Jahre gekommenen Infrastruktur – ist ein zusätzlicher Grund, um allen mit Respekt für die geleistete Arbeit den herzlichen Dank des Stiftungsrats auszudrücken.