Im ersten Lebensjahrzehnt sind die meisten Kinder besonders bewegungsfreudig und lernen ihr motorisches Repertoire zu erweitern. Bei diesem spielerischen Üben bleiben kleine Blessuren und Unfälle leider nicht aus. Manchmal ereignen sich auch schwerere Verletzungen wie z.B. Knochenbrüche oder Weichteilverletzungen. Dabei kommt es nicht selten zu Verletzungen der peripheren (langen) Nerven. Nervenverletzungen haben eine ungleich schlechtere Heilungstendenz als Knochenbrüche. Ein entscheidender Schritt im Heilungsprozess nach Nervenverletzungen ist der Moment, in dem sich Nerven und Muskeln wieder verbinden (= Reinervation). Dabei formiert sich die sogenannte neuromuskuläre Endplatte. Dies ist eine faszinierende biologische Struktur, die mit hoher Genauigkeit die Reize vom Nerven auf den Muskel überträgt und so letztendlich die präzise Bewegungsausführung des Muskels ermöglicht. Die Heilung der  neuromuskulären Endplatte ist bisher kaum bis nicht verstanden. So ist es bisher auch nicht möglich, die Behandlung nach solch einer Nervenverletzung entsprechend spezifisch auszurichten und zu planen.

Herr Dr. Philip J. Broser, Oberarzt Neuropädiatrie am KER-Zentrum, möchte in seinem Projekt den Heilungsprozess der neuromuskulären Endplatte untersuchen. Ziel ist es, die Reinervation und Regeneration der neuromuskulären Endplatte im Detail zu verstehen, um so unseren kleinen Patienten die bestmögliche Behandlung anzubieten.

Das Projekt wird in enger Kooperation mit den Kinderchirurgen, Kinderorthopäden, Ergotherapeuten und den Fachfrauen für Neurophysiologische Diagnostik durchgeführt.