Jan

17

2024

Herzliche Gratulation zum Anna Müller Grocholski Preis

Anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Neuropädiatrie (SGNP) wurde am 11./12.12.2023 der Anna Müller Grocholski Preis vergeben. Eines der Ziele ist, die Förderung von interessanten Masterarbeiten aus dem Bereich der Neuropädiatrie. Metsnanat Fellmann, Hospitantin Neuropädiatrie am OKS, wurde der 2. Preis der Anna Müller Grocholski Sitiftung 2023 in der Kategorie beste Masterarbeit verliehen.

Zu ihrer Arbeit mit dem Titel «Hochauflösende Nervenultraschall Bildgebung bei Kindern mit Diabtes mellitus Typ 1. Korrelation der Nervenquerschnittsfläche mit der Blutzuckereinstellung», sagt Metsnanat Fellmann:

«Innerhalb meiner Masterarbeit haben wir, das Team der Neuropädiatrie, Diabetologie und ich, uns mit Kindern befasst, welche an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt sind. Im Verlauf der Erkrankung, bei zu hohen Blutzuckerwerten kommt es zu Nervenschäden. Deshalb funktionieren bestimmte Körperfunktionen nicht mehr, die durch Nerven gesteuert werden. Dies wird als diabetische Neuropathie bezeichnet. Leider zeigt diese sich bei Kindern nur selten mit frühzeitigen klinischen Zeichen, wie: z. B Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Füssen oder Händen. Bisher wurde, zur Detektion einer diabetischen Neuropathie, die Nervenleitungsgeschwindigkeitsmessung genutzt. Da Nerven, wie elektrische Kabel funktionieren, kann untersucht werden, wie schnell diese die elektrischen Impulse leiten. Diese Diagnostikmethode erkennt aber erst einen Nervenschaden im fortgeschrittenen Stadium, sprich wenn bereits die dicken Nervenfasern betroffen sind. Daher ist eine neue Diagnostikmethode nötig um Anomalien, in den kleinen myelinisierten Nervenfasern, so früh wie möglich zu erkennen. Des weiteren befassten wir uns mit dem HbA1c, welcher als bester Langzeitzucker Repräsentant und wichtiger Marker zur Blutzuckerkontrolle bekannt ist.

Um zu testen, ob die hochauflösende Ultraschalltechnik in der Lage ist, frühe Anzeichen von Neuropathien bei Kindern mit Diabetes mellitus Typ 1 zu erkennen, wurde diese Studie konzipiert.

An dieser retrospektiven Studie nahmen Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes teil, die zur jährlichen Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit ins Ostschweizer Kinderspital kamen. Um altersabhängige Einflüsse zu berücksichtigen, wurden die Kinder in drei Altersgruppen zwischen 1-10, 10-16 und 16-25 Jahren eingeteilt. Die Kontrollgruppe bestand aus Kindern mit traumatischen Nervenverletzungen.

Der Medianusnerv bei Kindern wurde an zwei Stellen entlang des Arms sonographisch abgebildet und die Nervendicke gemessen. Die Ultraschallbilddaten wurden zusammen mit diabetikerspezifischen klinischen Daten aufgezeichnet. Der Vergleich der Querschnittfläche des Nervens, zwischen den Diabetiker- und der Kontrollpopulation zeigte zwar keinen signifikanten Unterschied, aber es ist ein gewisser Trend ersichtlich, dass die Nerven bei diabetischen Kindern etwas dicker sind, als die der Kontrollpopulation. Und weitere primäre Ergebnisse zeigen, dass bei weiblichen Patienten eine starke Korrelation zwischen HbA1c und der Nervenquerschnittsfläche besteht.

Die primären Ergebnisse zeigen, dass sich Nervenultraschall als wertvolles Instrument zur Erkennung und Überwachung der Nervengesundheit bei Kindern mit Typ-1-Diabetes erweisen könnte. Weitere Forschungen sollten Klarheit schaffen, inwiefern es sich für den klinischen Einsatz eignet. Für Forschungsfragen kann es aber bereits jetzt schon verwendet werden.»